Ehrenwerte Trüelerzunft zu Twann |
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Inselfescht 2012 |
Herzlich willkommen zum Inselfescht
Die Ehrenwerte Trüelerzunft zu Twann freut sich, Sie ganz herzlich zu ihrem Inselfescht einzuladen. Dabei versuchen wir, an die traditionellen Winzerfeste anzuknüpfen, wie sie vor über 100 Jahren durch die Bevölkerung am linken Bielerseeufer auf der St. Petersinsel gefeiert wurden. Tamara Flury aus Mörigen hat uns freundlicherweise ein ganz spezielles Theater geschrieben: "Inselfescht". Diesen lustigen Einakter, in dem Berner-Patrizier die Twanner-Winzer bei ihrem Inselfescht besuchen, spielen Ihnen Mitglieder der Trüelerzunft Twann. Das Theater spielt im 19. Jahrhundert. Es wäre wundervoll, wenn sich auch unsere Gäste dementsprechend kleiden würden. Dafür danken wir Ihnen im Voraus ganz herzlich. Alle nostalgisch gekleideten Besucher nehmen zudem an einer kleinen Verlosung teil.
Der Eintritt für beide Aufführungen, am Samstagabend und am Sonntagnachmittag, ist jeweils frei. In einer kleinen Festwirtschaft sorgen wir für Speis und Trank. Zudem bietet Ihnen die Inselwirt-Familie in ihrem Bistro ein spezielles Rousseaumenü an. Wir freuen uns auf Ihren Besuch beim Pavillon auf der St. Petersinsel und wünschen Ihnen viel Vergnügen und einen angenehmen Aufenthalt.
Ehrenwerte Trüelerzunft zu Twann Engel Bruno, Zunftmeister
Wir danken Gerhard Engel und Hermann Fiechter für die Verfassung der geschichtlichen Beiträge, Tourismus Bielersee und der Gemeinde Twann-Tüscherz, sowie Kostümverleih Gisela Stalder, Biel, für die Unterstützung.
Theaterrundgänge auf der St. Petersinsel werden von Susanna Hug, Kulturförderverein Erlach lacht, angeboten. Nähere Angaben finden sie unter http://www.rousseauinsel-en-scene.ch/ |
Inselgeschichte "Mitten im Bielersee liegt die St. Petersinsel, zugehörig zum Gemeindebann Twann. Wer kennt es nicht, dieses viel gerühmte, viel besungene und viel besuchte Eiland?"
… Was mein Auge getrunken hat Und mein Herz ergriffen hat: Jnsel, See und Reben.
(Otto Binz, Twann)
Durch die 1.Juragewässerkorrektion 1868 - 1891, ist die Insel zur Halbinsel geworden und dadurch zugänglich über den Heideweg von Erlach her. Der kurze Aufenthalt des Genfer Philosophen und Denker Jean-Jacques Rousseau, macht die Insel europaweit bekannt. Die reiche Geschichte der Insel im Bielersee (früher auch Grafeninsel im Nidau-See genannt) beginnen wir mit dem Jahr 1107, als König Wilhelm III von Burgund-Mâcon, dem Kloster Cluny die Grafeninsel schenkt. Dieser Mönchsorden errichtet dort ein Cluniazenserpriorat. Sein Sohn Wilhelm IV wird ermordet und auf der Insel beigesetzt. 1388 wird Bern Rechtsnachfolgerin der Grafen von Nidau: Seehoheit, Vogtei über das Priorat. 1484 hebt Papst Innozenz VIII das Priorat wegen moralischen, finanziellem Zerfall und Trunksucht der Mönche auf und es wird dem Vinzenzstift (Münster- Chorherren) Bern einverleibt. 4 Jahre später wird es unter die Schutzherrschaft des Benediktiner-Klosters St. Johannsen am oberen Bielersee gestellt. Nach der Reformation Übergabe an das “Nieder Spital”, heute Burgerspital Bern. |
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Insel – Läsetfest Als fast der ganze Südhang der Insel noch ein einziger Rebberg war, fanden alljährlich zur Weinerntezeit die grossen Insel-Herbstfeste statt. Mit Singen und Jauchzen rudern die Leute von allen Seiten heran. Grosse, bekränzte Barken legen bei der Insel-Südländte an. Ganze Scharen kleiner Schiffe beleben den See und fahren der Insel zu. Beim schönen Achteckpavillon von 1728, mit dem prachtvoll hinaufgeschweiften Spitzdach, strömt alles zusammen, zu Tanz und Spiel, kokettieren und zu promenieren. Bauernvolk vom rechten Seeufer in schmucker Volkstracht und lebhafte Rebleute vom linken Seeufer, aber auch Herrenleute aus den Städten und den herrschaftlichen Häusern am See. Kavaliere mit gestickten Westen und Spitzenmanschetten, seidenem Beinkleid und Schnallenschuhen, feine Fräuleins mit kunstvollen Lockenfrisuren, seidenem Faltenrock und zierlichen Stöckelschuhen. Die grünen Fensterläden am Pavillon sind entfernt, die hohen Fenster offen und die Türen weit aufgemacht. Gar herrlich tönen Geigen und Klarinetten. Alt und Jung schwingt sich zum Tanz. D’Herbschtsundige si üsi Fröid, All’s fahrt dr Jnsel zue. Bi Strübli, Fisch, buschiertem Wy Kalatzt me dört bis gnue U spielt zum Tanz dr Gyger Franz Meitschiröckli rusche U spielt zum Tanz dr Gyger Franz Tüe mir mit keim Chünig tusche. |
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Die Inselschaffner
Wie überall, setzten die neuen Besitzer Schaffner ein; heute würde man sie Verwalter nennen. Die Inselschaffner entstammten zumeist der dörflichen Führungsschicht von Twann und Ligerz.
Das im 15.Jahrhundert aktenkundige Halbrebenwesen, dieses ehemals in der Region geläufige, heute fast vergessene System der Pacht um den halben Weinmostertrag, prägte Jahreslauf und Alltag der Insel.
Der Grossteil des einst umfangreichen Rebberges war kleinparzelliert an eine Vielzahl von Rebbauern aus Twann und Ligerz verliehen. Die Rebfläche umfasste Ende des 19. Jahrhunderts noch 300 Mannwerke. Es waren also 13 ½ ha Reben, gegenüber von heute noch 5 ha. Die letzten Halbreben fielen 1915 an das Burgerspital zurück und die Schaffnerei wurde aufgelöst.
… und blinzle über üsers Land, uf Jnsel, See und Räbe.
(Otto Binz, Twann) |
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Berühmte Inselgäste
Der erste, heute berühmte Inselgast war 1765 Jean-Jacques Rousseau. Der Philosoph, Denker und Naturfreund, kam von Môtiers her als Flüchtling auf die Insel. Er musste aber auf Befehl der Gnädigen Herren zu Bern nach zwei Monaten wieder weiterziehen. Er machte die Schaffnerfamilie Gabriel Engel bekannt.
1779 war Johann Wolfgang Goethe Gast auf der Insel. Es war während des Leset und der Gast soll sich köstlich amüsiert haben. Als Dritte im Bunde sei Napoleons Ex-Kaiserin und Frau Josephine Beauharnais, auch Rosenkaiserin genannt, erwähnt. 1810 rückte sie mit grossem Gefolge an und wurde von den Berner Behörden gebührend gefeiert. Ein Twanner schrieb seinem Sohn in Bern: "Letzen Sonntag war Mme Bonaparte auf der Jnsel. Es war eine Menge Volk da, dass man glaubte, die Jnsel wollte sinken. Es waren 160 Schiffe darauf gefahren. Keiner rings um den See blieb daheim."
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Inselfescht 2012
beim Pavillon
Programm: Samstag, 18.August:
1600 Uhr Festwirtschaft beim Pavillon 1700 Uhr Baum pflanzen 1900 Uhr Theater "Inselfescht" 2000 Uhr gemütliches Beisammensein mit musikalischer Begleitung 2300 Uhr Schluss
Sonntag, 19.August: 1100 Uhr Inselgottesdienst mit 3 Taufen und Gesangsquartett Angschliessend: Gratis Weinsuppe an Alle Festwirtschaft 1400 Uhr Theater "Inselfescht" 1500 Uhr Gemütliches Beisammensein mit musikalischer Begleitung 1700 Uhr Schluss |
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Inselfescht
Das Winzerfest der Rebbauern auf der St. Petersinsel mit Besuch von Berner Patrizier, zeigt eine heile Welt in einer wunderschönen Landschaft – wenn es da nur nicht so dubiose Kerle gäbe, die einen böswilligen Plan ausgeheckt haben und ihn nun verwirklichen wollen. Und das ausgerechnet mit der Hilfe eines nichts ahnenden Berners, der sich auf der Insel in das Gedankengut von J.J. Rousseau vertiefen wollte. Für Spannung ist gesorgt!
Personen und ihre Darsteller der E. Trüelerzunft zu Twann:
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"Das Leben ist kurz, dies ist ein Grund, es voll auszuschöpfen"
(Jean-Jacque Rousseau)
Zum 300. Geburtstag des Genfer Philosophen, Schriftstellers und Naturforschers organisiert die Ehrenwerte Trüelerzunft zu Twann ein grosses Fest mit Theater, Spannung und Unterhaltung. Und weil der Mensch ein Mensch ist, braucht er auch etwas zu essen und zu trinken. Das Fest soll am Samstag beginnen und am Sonntag enden. Das Freilichttheater "Inselfescht" von Tamara Flury wird aufgeführt. Ein fröhliches Spiel um Twanner Winzer und Berner Patrizier verspricht Spannung und Unterhaltung. Gespielt und inszeniert von Mitgliedern der Ehrenwerten Trüelerzunft zu Twann.
Am Sonntagmorgen um 11.00 Uhr feiern wir zusammen einen Gottesdienst mit Taufe. Ich freue mich darauf! Ich weiss noch nicht genau, wie das Predigtthema lauten wird, aber Rousseau sollte irgendwo Platz haben im Gottesdienst. Ein gläubiger Mensch war Rousseau zweifellos, ein einfacher für die Kirche dagegen nicht. Er verhöhnte die Kirche, vor allem die katholische. Er verachtete ihre Heuchelei. Er betrachtete sie als Machtinstrument der Aristokratie. Er wollte sich nicht unterjochen lassen. Seine Kirche war die Natur. Der Bezug zur Natur hat ihn irgendwie religiös berührt, verbunden. Und ich meine, das Wort Religion meint ja Verbundenheit mit Schöpfung und Schöpfer.
Das Inselfest gibt der Sommerzeit einen besonderen Zauber und Glanz. Ich verstehe das Inselfest unter dem Motto von Rousseaus: "Das Leben ist kurz, dies ist ein Grund, es voll auszuschöpfen". Lasst uns also feiern – junge und alte Menschen, Einheimische und Zugvögel! Ich freue mich auf Begegnungen Gespräche, und ein, zwei oder vielleicht auch drei Gläschen Wein!
Beat Allemand
Pfarrer in Twann, Sonntag, 19.August 2012, 11.00 h, Inselgottesdienst mit Taufe beim Pavillon St. Petersinsel zusammen mit der Ehrenwerten Trüelerzunft zu Twann.
Mit Quartissimo (Musik) und Pfr. Beat Allemand. Die Zunft lädt im Anschluss an den Gottesdienst zu einer Weinsuppe ein. |
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Ehrenwerte Trüelerzunft zu Twann
Die E. Trüelerzunft zu Twann wurde am 4.März 1983 im Strandhotel Engelberg in Twann gegründet und zählt heute rund 75 Mitglieder. Der Verein setzt sich dafür ein, alte und regionsgebundene Traditionen zu pflegen, zu erhalten und wieder aufleben zu lassen. Die Zunft setzt sich auch für die Erhaltung der jährlichen Trüelete (Herbstfest) in Twann ein. Dieses Fest entstand aus den ehemaligen Twanner-Läsetsunntige. Den vielen freiwilligen Helfern wird die Gelegenheit geboten, sich am traditionellen Barnabas (11. Juni), in die Zunft aufnehmen zu lassen. Der schwarze mit Stroh umflochtene Hut, das einstige Zeichen der Rebbannwarte, zeichnet seinen Träger der Zugehörigkeit zur E. Trüelerzunft zu Twann aus.
Der Name Trüelerzunft selber stammt aus dem Weinbau. Ein Trüel ist eine Traubenpresse; trüelen = Auspressen der Trauben. Ein Trüeler ist somit eine Person, welche sich mit dem Auspressen von Trauben beschäftigt.
Seit 2004 haben wir mit der Weinschröterzunft in Ober- diebach/Rheinland-Pfalz am schönen Rhein eine Freundschaftszunft. Dort findet man sogar auf einem Stein im Rebberg unser schönes Zunftwappen eingemeisselt.
Einige Anlässe:
1997 Fünftägige Wyfuehr nach Bern 2002 Herbschtverchünde in Münchenbuchsee 2004 Besuch der Weinschröterzunft in Oberdiebach
Herzlich Willkommen zum Inselfescht! |
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Schiffskurse
Samstag, 18.August 2012
Sonntag, 19. August 2012
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